Diskussionsveranstaltung mit Moritz Zeiler am Freitag, 13.04.2018, 20:00 Uhr. UJZ Kornstraße, Kornstraße 28-30, 30167 Hannover
Tagesseminar mit Moritz Zeiler am Samstag, 14.04.2018, 10:00 – 18:00 Uhr. Elchkeller, Am Schneiderberg 50, 30167 Hannover
Die Analysen des Staates gehen in der Linken weit auseinander. Das Spektrum der Interpretationen reicht von der Idealisierung bis zur Dämonisierung, die politischen Forderungen von der Übernahme des Staates bis zu seiner Abschaffung. Während der Staat für die einen als Garant des Allgemeinwohls gilt, betrachten ihn andere als das Instrument der kapitalistischen Klassenherrschaft und wieder andere sehen in ihm das Terrain sozialer Kämpfe. In seiner Einführung präsentiert Moritz Zeiler die zentralen Thesen marxistischer Theorie zum Staat: Die fragmentarischen Überlegungen bei Marx und Engels, die instrumentelle Staatstheorie bei Lenin, die Hegemonietheorien des Westlichen Marxismus von Gramsci, Althusser und Poulantzas sowie die Analysen von Paschukanis zum Verhältnis von Warenform, Rechtsform und Staatsform und später daran anknüpfende Arbeiten von Agnoli, Hirsch, Holloway und anderen. Zuletzt wird diskutiert, dass die Linke kein Monopol auf die Kritik des bürgerlichen Staates besitzt. Angriffe auf bürgerliche Rechte und parlamentarische Demokratie aus konservativen bis faschistischen Kreisen sind keine reinen Krisenphänomene, sondern stellen die Linke permanent vor Herausforderungen. Der Schwerpunkt des Tagesseminars wird zum einen auf den Überlegungen zum Staat bei Marx liegen. Zum anderen werden verschiedene Arbeiten der Neuen Linken wie von Poulantzas und Holloway vorgestellt. Ausgewählte kurze Textpassagen werden gemeinsam gelesen und diskutiert.
Moritz Zeiler hat Geschichte und Politikwissenschaften studiert. Veröffentlichungen: Materialistische Staatskritik. Eine Einführung, Stuttgart 2017 sowie zusammen mit associazione delle talpe Herausgabe der Textsammlung Staatsfragen. Einführungen in die materialistische Staatskritik, Berlin 2009.
Anmeldung für das Seminar bitte unter anmeldung@rls-nds.de
Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe zu Aspekten Marxscher Kritik der politischen Ökonomie:
Jan Hoff: Emanzipation / 23.-24.02.2018
Valeria Bruschi/Anne Steckner: Reproduktion / 10.-11.03.2018
Anne-Kathrin Krug/Jakob Graf: Krise / 23.-24.03.2018
Moritz Zeiler: Staat / 13.-14.04.2018
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Niedersachsen in Kooperation mit Kritik und Subversion Hannover und AStA Universität Hannover.